Mittwoch, 29. August 2007

Von Ibu und Habu - oder warum Koreaner so mies Englisch sprechen

Meine koreanische Mitbewohnerin war gestern nach einer Dose Bier sehr gespraechig. Sie erzaehlte von Korea, was sie dort macht, was sie hier will, und was sie in Zukunft vor hat. Erschreckend:
In ihrer Heimat ist sie Englisch-Lehrerin, spricht aber so mies dass man sie kaum versteht. Wie das geht? Relativ leicht. In Korea muss man wohl nur einen Grammatiktest machen, und einen Essay schreiben und schon darf man unterrichten. Sprechen und verstehen waehre der naechste Kurs, aber den hat sie nicht gemacht weil zu schwer. "If" spricht sie grundsaetzlich als "Ibu" aus, "have" als "habu", und haengt an fast jedes Wort ein "i" an (-> "spanishee") was verstehen leicht umstaendlich macht. Sie kann sehr wohl V und F aussprechen, tut es aber nicht, "weil wenn man das in Korea macht dann kichern immer alle, weil es so komisch klingt, also macht es keiner". Und so unterrichtet sie Kinder... Die andere Deutsche in der WG, die sich einen Scheissdreck auf ihr Englisch einbildet, mischt kraeftig mit: "So I can go to Korea and be there a English-Teacher, because my english is so that good, I mean like better than any Koreans speaks english! And I will can like make a lots of money and stuff! When I was in the USA, everybody tells me to be a teacher because I am so good."

In dem Moment kam mir - verzeihung - einiges an Kotze hoch und ich musste den Raum verlassen.

Die Koreanerin ist nun in Spanien um die Sprache zu lernen. Insgesamt 2 Jahre, davon 6 Wochen in der Sprachschule, ein halbes Jahr in Salamanca, anschliessend in Madrid und noch wo anders. Sie hat mit "inicial", also der niedrigsten Stufe in der Schule, angefangen und ist nach 4 Wochen in den naechsten Level "elemental" (da bin ich auch) aufgestiegen. Sie kann nicht mal auf spanisch sagen wie sie heisst oder woher sie kommt. Nada. Erstaunliche Fortschritte fuer so lange Zeit...
Nach den 2 Jahren will sie in Spanien fuer eine internationale Organisation arbeiten, am liebsten UNICEF oder aehnliche. Was sie da machen will weiss sie nicht, Ausbildung hat sie auch keine, aber das kratzt sie nicht weiter. Sie laechelt, kichert und geht sich Reis kochen. Das hat sie hier in Spanien gelernt, ebenso wie man Nudeln macht oder Fleisch anbraet. Laecheln und kichern konnte sie schon vorher, ebenso das Geld ihrer Eltern aus dem Fenster werfen.

Ich entschuldige mich hiermit stellvertretend bei jedem der Englisch als Muttersprache hat fuer ALLES was Auslaender dieser wunderschoenen Sprache angetan haben, antuen und noch antuen werden. Es tut mir leid, ehrlich.

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