Freitag, 8. August 2008

Herzlich willkommen im 18. Jahrhundert

Im meinem Wohnhaus gibt es einen Hausmeister. Ein rüstiger jung-Rentner, der sich im Ruhestand so sehr langweilt dass er nochmal wo anpacken möchte, und auch sonst noch lange nicht zum alten Eisen gehört. Jedesmal wenn er mich sieht unterbricht er seine Arbeiten wie Rasenmähen oder Fegen, und berichtet mir aus seinem Leben. Das Problem dabei: es interessiert mich null. Ich höre meistens höflich zu und versuche das Gespräch baldmöglichst zu beenden.
Heute aber kommt es anders.
Ich verlasse mit Rucksack das Haus um einzukaufen - Campingwochenende steht an. Der Herr steht vor der Tür und säubert die Überlaufrinne des kleinen Dächleins über dem Eingang. Auf meinem Motorrad, das links an der Hauswand steht, hat er sein Werkzeug ausgebreitet. Das mag ich ja... Er spricht mich an. An seinen niederbayerischen Slang habe ich mich eigentlich schon gewöhnt, aber heute hat er wie ich glaube einen Sack Kartoffeln im Mund.

"Wissen Sie wem das Motorrad da gehört? Ich hab schon im ganzen Haus geklingelt, aber es ist gar keiner zu Hause!"
- Ich bin/war zu Hause, bei mir hat keiner geklingelt. Und das Motorrad gehört mich. Ich schieb's weg.
"Ihnen?! Ich dachte ein junger Bursch!"
- Dürfen Frauen nicht Motorrad fahren?
"Doch doch, dürfen schon, ich dachte nur nicht dass sie das können!"
- Ich fahre Motorrad solange ich denken kann.
"Des is ja a Sach, mei!"

Ich schiebe meine Maschine ein paar Meter weiter vom Eingang weg, damit er mir nicht auch noch Dreck draufsaut. Sein Werkzeug hat er ob meines bösen Blickes schnellstens entfernt. Beim aufbocken muss ich Schwung holen, das Moped ist voll betankt und daher etwas schwerer. Er will mir zur Hilfe eilen, seine Finger streckt er gegen Windschild aus. Ein giftiges "Nicht anfassen!" hält ihn dann aber doch davon ab mir mein Schild zu zerknicken.

"Sie sind kräftig, gell?"
- Ich kann mein Motorrad aufbocken, da ist nichts dabei.
"Kraft haben sie in den Armen!"
- Schon, ich bin an einer Werkstatt aufgewachsen, meine Eltern sind beide Handwerker. Ich kann zupacken wenn ich muss.
"Und das als Mädchen! Da schau an."
- Ich bin 26, ich bin schon lange kein Mädchen mehr.
"Schnell fahren Sie auch, gell?"

So langsam reicht es mir. OK, er ist völlig perplex dass das Motorrad wirklich mir gehört, das sieht man ihm an. Aber er fängt an zu nerven. Zeit das Geplausche zu unterbinden.

- Ich fahre nicht mehr schnell, die Zeiten sind vorbei.
"Ach, sind sie amal schnell gefahren und können jetzt nimmer?"
- Können schon, wollen nein. Bin lange genug Rennen gefahren, irgendwann reicht es dann auch.
"Sie... also,... als Mädchen,... Rennen,... also..."
- Ich muss los, ich will Eis kaufen, das schmilzt sonst.
"Ah! Jaja! Is ja warm heute!"

Junge junge -.-

Dienstag, 5. August 2008

Back on track

Ich schätze ich sollte mich hier so langsam mal wieder melden, nicht dass sich doch noch jemand Sorgen macht.
Nach geschätzen vier Wochen richtig-mies-fühlen bin ich wieder voll da, fleißig am arbeiten - und mit Mann an meiner Seite zu mehr Blödsinn aufgelegt als jemals zuvor. Bin wieder daaahaa! Weiter geht's.