Dienstag, 19. Februar 2008

Frauen und Schuhe

Gibt es was schlimmeres?
Antwort: JA! Nämlich mich und Schuhe.

Seit geraumer Zeit tut mir vor allem der rechte Fuß weh, was ich einem eingeklemmten Nerv zu verdanken habe bzw hatte. Für mich selbst erstaunlich war ich sogar beim Arzt, der mir geraten hat zukünftig auch auf meine Fußbekleidung zu achten und Qualität der Mode vorzuziehen. Damit hab ich seit eh und je keinerlei Probleme, die neuesten Schuhmoden tangieren mich weit mehr als peripher. Allerdings hat der Medizinmann insofern recht, dass es mir momentan schon irgendwo egal ist in was ich meine Füße stecke. Meine beiden paar Lieblingsschuhe haben mich nach vielen Jahren treuer Dienste verlassen, und so mussten mein eines alte paar Turnschuhe und meine Arbeitsboots herhalten. Beide nicht unbedingte Vorzeigekandidaten beim Thema Fußgesundheit. Also muss es wohl sein: Schuhe kaufen gehen. Da Frühling und Sommer vor der Tür stehen sollten es ein paar Turnschuhe werden. Das findige Kind der Generation Computer informiert sich natürlich vorher im Netz über das Angebot, und ist entsetzt von den optischen Grausamkeiten die sich einem da unter dem Deckmantel der "Neuesten Kollektionen" so bieten. Die Suche endet schließlich bei den Klassikern von Adidas und Puma. Damit kann ich mich anfreunden, bin allerdings entsetzt dass ein paar Turnschuhe um die einhundert Euro kosten. Das Modell das es mir angetan hat trägt den wunderschönen Namen PUMA SPEED CAT SD, und in Grau/Schwarz könnte ich mir die Treter durchaus gut am Ende meiner Beine vorstellen.
Also auf in die Stadt, Geschäfte suchen die mir eben jenes Schuhwerk verkaufen möchten. Zielsicher rein in den ersten Laden und direkt auf das Regal zu über dem der Puma prangt. Schnell ist der gesuchte Schuh auch gefunden, allerdings in schwarz. Eine leicht grenzbil dreinblickende Verkäuferin versucht sich meiner Blicke zu entziehen, aber ich bin schneller und frage ob der Turnschuh auch in Grau zu haben ist. "Nnnne, nnnur wwwas da is. Farbe." - Ja, is recht... Habe ich schon mal erwähnt dass ich einkaufen und vor allem Bekleidung kaufen hasse wie die Pest?
Eigentlich will ich das Geschäft schnellstmöglich wieder verlassen, bleibe aber bei den Restposten hängen, die hier die wunderschöne Bezeichnung "Einzelpaare" haben. Keine fünf Minuten später verlasse ich mit einem Paar Adidas-Turnschuhe, von 110,- auf 80,- Euro heruntergesetzt, den Konsumtempel. Das war die teuerste Mittagspause meines bisherigen Lebens. Wie kann man nur Spaß am *shoppen* haben?

Freitag, 15. Februar 2008

Telekom Teil 2

Teil Eins liegt schon etwas zurück, nämlich im August vergangenen Jahres. Seit dem hat mich das magentafarbene T in Frieden gelassen - bis jetzt.
Neulich klingelt mein altes Handy, das nach wie vor auf dem Schreibtisch liegt. Mein Neues, inklusiver anderer Nummer von einem anderen Netzbetrieber, erfreut sich bester Gesundheit und regem Gebrauch. So ziemlich jeder hat die neue Telefonnummer schon, also kann es von den üblichen Verdächtigen die sonst anrufen keiner sein. Die Nummer wird unterdrückt: "Unbekannt - Anruf annehmen?" ... Es kann nur jemand von der Telekom sein. Ich hebe ab.

- Ich da, wer dort?
"Hallo hier ist der Kundensöhawis vön T-Möbeil Sabrina $Nuschel schpresche isch mit deah Frau $Nachname?" scharlmeit eine jung klingende und sächselnde weibliche Stimme in mein Ohr.
- Ja.
"Frooh $Nachname persöhnlisch?"
- Ja.
"Hallo mein Name is Sabrina $Nuschel ünd isch möschte Ihnen ein Angeboohd undahbreidn sischerlisch währen se dran interessiaht wenn se am Wöchnende füah wenicha deleföhniahn gönnten und daheah habn wiah füah Sie nuhn als langjährischa Kunde n ganz spezielles Angebohd nämlisch günstiga am Wöchnende zu telefonian wenn sie das Angebohd nüdzn möschdn dann wüade Sie das lediglisch zwei Öhro Neunneunzisch kostn..."

Der Monolog dauert gefühlte 15 Minuten, ein Blick auf das Display behauptet allerdings nur zwei. Egal. Die Stimme am anderen Ende terminiert und holt Luft.

"Ünd, was sachn se dazuh konnte isch ihr indaresse weggn?"

Ich kann nicht an mir halten. Auch weil ich so unglaublich lange Zeit hatte mir die nun folgenden Worte schön zurecht zu legen:

- Interesse? Ja toootal, aber könnten sie das was sie mir gerade so wunderschön gelangweilt vorgelesen haben eventuell nochmal wiederholen? Wenn möglich mit etwas mehr Genervtheit im Unterton, noch schneller? Wenn sie eh schon dabei sind, könnten sie auch bitte ALLE Sprechpausen weglassen, und ganz ganz vielleicht sogar NOCH gelangweilter klingen? Das währe echt toll, und dann fühle ich mich wieder 100%ig bei der Telekom!
... ... ...
... ...
...
"Sie habn also GEIN Interesse an unseahm Angebohd?"
- Richtig.
"Delefohniahn Sie übahaubt irgendwann?" (Sie wird etwas pampig)
- Natürlich, aber ich hab den Mobilfunkanbieter gewechselt und brauche jetzt lediglich das Guthaben auf der Dehlegömm-Garde gar auf, und warte auf Anrufe wie diesen jetzt, damit ich wenigstens noch etwas Spaß damit habe.
"Daff isch Sie nöch fragen warum se genau den Anbiedah gewechselt ham?"
- Weil der Kundenservice dort erstaunlicherweise Deutsch spricht und ich um 40% geringere Kosten damit habe. Darf ich jetzt auflegen?
(patzig) "Machschon selbah."
*klick*

Herrlich.
Ich glaube unter diesen Umständen behalte ich mein altes Handy noch ein oder zwei Jahre.

Mittwoch, 13. Februar 2008

Ärzte & Humor

Normalerweise bin ich sofort weg wenn jemand mit einem spitzen Gegenstand wie z.B. einer Spritze auf mich zu kommt. Diesmal musste ich allerdings still halten - und wurde promt 20 Mal in die Unterarme gepiekt: Allerigetest. Nach einer viertel Stunde Einwirkzeit kommen Herr und Frau HNO bzw. Allergologe wieder zu mir und sagen gleichzeitig, mit Blick auf meinen rechten Arm, das was man als Patient nicht unbedingt gerne hört: "Ach du Scheiße." Angeschwollen, knallrot, heiß und juckend wie Drecksau präsentiert sich alles von Ellenbogen bis Handgelenk. Es kommt wohl nicht unbedingt häufig vor dass jemand so heftig auf die Testseren reagiert wie mein Arm.
An und für sich kann man zusammenfassen: ich bin auf alles allergisch was blühen kann - außer Blumen. Dazu noch Pferde, Schafe, Heumilbenkacke und eine Schimmelpilzart. Nichts überraschendes, zumindest für mich; lediglich die Sache mit den Schimmelpilzen war/ist mir neu. Die Frau Medizinmann fragt mich noch ob ich Haustiere halte. Ich verneine, überlege kurz, und sage dann doch ja. Sie schaut mich fragend an und ich erkläre ihr dass ich eine Mitbewohnerin habe, die den Titel "Haustier" eigentlich verdient, denn Haustiere wohnen auch nur mit in der Wohnung, machen alles dreckig und lassen sich versorgen. Die Ärztin kichert von da ab nur noch und erzählt mir von ihren beiden Haustieren: ihren Söhnen.
Ihr Mann guckt mir anschließend fast bis ins Kleinhirn und lacht ebenfalls: "Wenn du Schnupfen hast dann is es rechts schlimmer, oder?" Ich nicke, und er grinst "jop, weil deine Nasenscheidewand ist leicht schief, aber das macht nix, sieht ja keiner, is ja im Kopf drin." Er verabreicht mir ein Nasenspray, das meine kompletten Schleimhäute äußerst schnell abschwellen lässt und nebenbei Nase, Gaumen und den halben Oberkiefer betäubt. Ein wenig taub ist wohl normal bei dem Zeug, alles taub hatte vor mir noch keiner - der Stoff wirkt sehr gut bei mir. Der Arzt freut sich dass es so toll anschlägt und verschreibt mir ein etwas schwächeres Spray mit dem selben Wirkstoff für daheim.
Dann planen wir gemeinsam einen Krankehausaufenthalt an, um meine mittlerweile chronische Mandelentzündung ein für alle Mal zu beenden.
Alles in allem hatten wir drei Stunden lang viel Spaß in der Praxis, wünschen uns und unseren Haustieren noch alles Gute und verabreden uns zu meiner nächsten Mandelentzündung.
Zum ersten Mal seit Jahren kann ich wieder fast ungestört atmen. Umwerfendes Gefühl. Nur Allergietest mach ich garantiert keinen mehr, mir tut jetzt, zwei Tage später, immernoch der Arm weh...

Samstag, 2. Februar 2008

Und dann?

Bei mir geht es langsam aber sicher steil auf die Diplomarbeit und somit das Ende meines Studiums zu. Und dann? Tja. Wieder arbeiten, klar, nur wo? Hier in der Stadt ehr aussichtslos, mit einer (Gestaltungs-)FH und somit vielen billigen Studenten. Also werde ich wegziehen müssen. Damit hab ich keinerlei Probleme, und eigentlich sollte es auch nicht ganz aussichtslos sein wieder einen Job zu finden.

Heute morgen wurde mir folgender Artikel zugetragen, der mich stark ins Grübeln gebracht hat:
http://www.cicero.de/259.php?kol_id=10532
Es stimmt. Leider. Und so werfe ich wie so oft in den vergangenen Jahren wieder einen Blick nördlich, nach Großbritannien und Skandinavien. Einen Versuch wäre es auf jeden Fall wert sich dort zu bewerben. Ich liebe die englische Sprache, Norwegisch z.B. dürfte auch nicht so schwer zu erlernen sein, und dort laufe ich auch nicht Gefahr im Sommer Temperaturen über 40° ausgesetzt zu werden. In den Ferien werde ich mich wirklich ernsthaft damit auseinandersetzen, und es rückt immer näher und in gar nicht so unwahrscheinliche Zukunft.