Freitag, 6. Juli 2007

Ein angeheiratetes Übel

Neue E-Mail im Posteingang, vom Patenonkel meines Cousins - glaub ich. Also weitläufige, angeheiratete Verwandtschaft für dich ich nichts kann.

Dekoriert mit viel HilfeHilfe, Prinzessin und Mäußchen werde ich darin von ... nennen wir ihn Onkel Horst ... gebeten mir ein total schönes, persönliches und tolles Geschenk für seine Frau zum runden Geburtstag auszudenken. Ich kenne sie nicht. Woher auch.
Alles in Allem hätte ich dafür 3 Wochen Zeit, und er würde selbstverständlich auch "helfen".
Er stellt sich vielleicht sowas wie einen Kalender oder ein Buch vor. Vielleicht.

Ich weiß wie er sich den Ablauf vorstellt:
Er gibt mir einen Umschlag mit fünf bis 10 Fotos drin und erzählt mir wen ich fragen könnte, wenn ich was über die Kindheit und Jugend seiner Frau wissen will und Informationen brauche, verabschiedet sich dann, und erwartet nach Ablauf der Frist dass ich ihm ein fertig als Geschenk verpacktes Buch in die Hand drücke.
Dann sollte ich mich noch bei ihm bedanken dass ich es machen durfte und freudestrahlend fünf Euro für meine Mühen entgegen nehmen.

Arschlecken.
In einer relativ direkten Antwort weise ich ihn darauf hin, dass ich eine Hochschule besuche, die meine Zeit größtenteils in Anspruch nimmt, und nebenher zahlende Kunden habe, die Vorrang haben.

Was auf mein liebevoll verfasstes Schirftstück zurückkommt kann ich mir schon denken:
Aber aber, es is doch noch viel Zeit, und ich geb dir auch was dafür, und es is doch nicht so viel Arbeit, und
(Achtung, mein Lieblingssatz:) du hast doch einen Computer! Da geht das doch schnell!

Dann werde ich meine nächsten Trümpfe aus dem Ärmel ziehen.
3 Wochen Urlaub, neue Kundschaft, und mein Hobby: Eine Band die es in Sachen Merchandising und Werbung zu unterstützen gilt.
Alternativ mache ich ihm einen unverbindlichen Kostenvoranschlag für einen Fotokalender, bei dem er die Ohren anlegen wird.

Ich helfe an sich gerne mit den Fähig- und Möglichkeiten die ich habe.
Menschen die lieb fragen in besonderen Fällen sogar kostenlos.
Nämlich dann wenn ich weiß dass keine Mittel da sind, man meine Arbeit und das Ergebnis zu schätzen weiß, und selbst mit angepackt wird wo immer möglich.
Diese Menschen nennen sich dann Freunde, und die dürfen mich um Hilfe bitten.
Freunde kann man sich aussuchen - Onkel Horst nicht. Der wird einem vorgesetzt.
Dafür kann man ihm auch mit Anlauf eine vor den Latz knallen. Schon alleine für das "Mäußchen" und die arrogante Selbstsicherheit, dass ich natürlich alles für ihn machen werde wenn er pfeift.

Pah.
Nö.
:)

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